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Werbung

Werbung ist eine bewusste Form der Beeinflussung, welche die Konsumenten zum Kauf von Produkten veranlasst.
Vom ersten Ton des Radioweckers am Morgen bis zu den frühen Morgenstunden des Nachtprogramms im Fernsehen sind wir täglich etwa 3000 Werbungen ausgesetzt.
Für diesen Zweck werden weltweit ca. 400 Milliarden Dollar pro Jahr für Werbung ausgegeben.

Werbung ist ein Instrument in der Kommunikationspolitik, einem Teilbereich des Marketing-Mix. Hier steht sie neben dem Sponsoring sowie der Verkaufsförderung (Promotion), der Öffentlichkeitsarbeit, dem Event-Marketing, den Messen und Ausstellungen, der persönlichen Kommunikation und dem Direktmarketing.

Der Time Square in New York. Werbeflächen kosten hier monatlich zwischen 2 und 20 Millionen Dollar.

Werbung wird mit der verfassungsmäßig garantierten Meinungsfreiheit gleichgesetzt. Aus diesem Grund gilt Kritik an der Werbung und/oder der Versuch, Werbung einzuschränken fast immer als Angriff auf das System der Demokratie.
Trotzdem müssen wir feststellen, dass wir in den letzten Jahren von einer immer stärker werdende „Werbeflut“ attackiert werden. Die restlose Kommerzialisierung aller Gesellschaftsbereiche, die Privatisierung des öffentlichen Raumes, das Anheizen des Konsums und der Verschwendung von Ressourcen und damit der Einfluss auf schädliche Lebensweisen und Umwelt wird nach Auffassung von Werbekritikern nicht in ausreichendem Maße erkannt. Aus diesen Gründen befassen sich Verbraucherschutzverbände, Umweltschutzgruppen, Globalisierungsgegner, Konsumkritiker, Soziologen, Medienkritiker, Wissenschaftler und viele andere Personen und Gruppen, mit den negativen Auswirkungen der Werbung.

Das wichtigste Element der Werbung ist nicht die Information, sondern die Suggestion. Dabei macht sich die Werbung mehr oder weniger im Unterbewusstsein der im Menschen schlummernden Wünsche, Ängste, Assoziationen und Triebe zu nutze. Das Resultat ist die Tendenz vieler Menschen in der Konsumgesellschaft, sich mit vielen Produkten oder Dienstleistungen zu identifizieren und ihr Selbstwertgefühl davon abhängig zu machen. Persönliches Glück wird mit dem Verbrauch von Konsumgütern erzielt.
Werbung hat das Ziel Ware zu verkaufen, aber leider sind Täuschung und Manipulation oftmals das Mittel, das den Menschen zum Kauf „verleiten“ soll. Dabei wird voll in die Trickkiste der Manipulation gegriffen. Es werden nicht nur Stimmungen aufgebaut und Sehnsüchte geweckt sondern auch Schuldgefühle hervorgerufen. Da wird die Hausfrau gefragt, ob sie denn die besten Produkte für ihre Familie kauft. Werbung für z.B. Luxuswaren setzt oft auf Stimmungen. Oder es werden auf einmal Sehnsüchte geweckt, die vorher nicht da waren und für einige eine Art von Ersatzbefriedigung sind. Werbung erzeugt oft Wünsche, die ohne sie nicht da wären. Daher entstehen oft überflüssige Produkte ohne eigentlichen Nutzwert. Erst die Werbung verleiht vielen Produkten ihre Bedeutung. Die Werbung bekräftigt, dass der Besitz und der Gebrauch von Waren Glück bringt, und zwar umso mehr, je mehr Waren konsumiert werden. Es gibt Situationen, wo es uns nicht gut geht. Wir haben Ärger mit dem Lebenspartner, Ärger bei der Arbeit oder irgendwelche andere Probleme. Das kann dann bei manchen Menschen ein Grund sein, Einkaufen zu gehen. Wobei das dann auch oftmals zu einem unüberlegten „Schnelleinkauf“ führt. Ob man das braucht oder nicht, was man gerade gekauft hat, die Frage stellt man sich nicht unbedingt. Dieses physische Phänomen nennt man „Frusteinkauf“ und sorgt in solchen Fällen für das (kurzzeitige) seelische Wohlbefinden nach schlechten Ergebnissen.